Haus am See

"Gut, dann verschwinde ich mal. Gute Nacht, Elena." ich nickte ihr zu und drehte mich dann um . Langsam ging ich die Stufen hoch.

Ich schloss auf seine Worte hin die Augen und legte mein Gesicht in die Hände. War ja mal wieder toll gelaufen. Wunderbar. Irgendwie wurde alles falsch verstanden, was ich sagte. Kurzerhand legte ich mich seitwärts auf die Couch und starrte auf den Tisch, während ich überlegte.

Zuerst ging ich ins Bad und wusch mich , dann steuerte ich das Schlafzimmer an. Ich zog mich bis auf meine Shorts aus und schlüpfte unter die Decke. Ich legte meinen Kopf in das Kissen und schaute hoch zur Decke. Ich liebte sie , doch sie empfand höchstens ein wenig Freundschaft für mich und die stand auch auf wackligen Beinen, weil ich des öfteren die Grenzen überschritt.

Damon verstand die aktuelle Lage schon wieder völlig falsch. Der Kommentar war keineswegs gegen ihn gewesen. Nach einer Weile stand ich auf und ging ins untere Bad um mich dort zum schlafen fertig zu machen. Anschließend legte ich mich wieder auf die Couch und schlief nach einer gefühlten Ewigkeit dann endlich ein.

Sie kam nicht nach oben , ich bemerkte es , als ich mitten in der Nacht aufwachte und allein im Bett lag. Ich seufzte auf und sah hoch zur Decke. "Würden wir uns jemals verstehen, oder würde sie MICH jemals wirklich verstehen ?"

Ich konnte nicht behaupten, dass ich gut schlief. Jedoch wachte ich schon früh auf. Die Sonne war gerade aufgegangen und ich setzte mich langsam hin. Die Couch war wohl doch nur halb so bequem wie sie aussah.

Ich schlief doch noch mal ein und verteilte mich über das ganze Bett , in dem ich ja nun Platz hatte. Im ganzen Haus war es still und darum schlief ich auch ruhig und friedlich .

Ich spürte die Stille, die mich umgab und ich musste zugeben, dass ich sie durchaus genoss. Nach einer Weile stand ich auf und ging in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen.

Ich schlief noch bis in den Nachmittag hinein und erst dann wurde ich von selbst wach. Ich drehte mich auf den Rücken und sah auf die Uhr. Ich konnte nicht glauben das ich so lange hatte schlafen können. Ich stand auf und ging ins Badezimmer um mich zu waschen.

Es dauerte ziemlich lange, ehe ich von oben Geräusche vernahm, welche Damon verursachen musste. Währenddessen kramte ich ein paar alte Bücher aus den Regalen hervor und begann diese zu lesen.

Als ich im Bad fertig war , stieg ich die Stufen hinunter um in die Küche zu gehen. Ich nahm mir eine Konserve aus dem Kühlschrank um etwas zu Frühstücken dann sah ich mich um und suchte nach Elena. Ich fand sie in ein Buch vertieft vor.
"Hey, was liest du denn dort interessantes ?" wollte ich ein Gespräch beginnen.

Damons so plötzliche Frage riss mich aus meinen Gedanken, da ich ganz und gar in das Buch vertieft war. "Oh hey", begrüßte ich ihn und rang mir ein leichtes Lächeln ab. "Och nur eines der alten Bücher, die hier herumliegen."

Die Stimmung war verkrampft und das tat schon weh. "Und sonst so , hast du gut geschlafen ?" lautete meine nächste Frage . Ich mochte es nicht wenn es so zwischen uns war .

Auch ich spürte, dass eine schlechte Stimmung im Raum herrschte. "Hm.. eigentlich ganz gut soweit", antwortete ich. Und doch war es eine Lüge. Die Couch war nicht gerade bequem. "Und du?"

"Nicht so gut , ich ich hatte gedacht das du und ich .... aber nun gut , wenn du lieber auf dieser unbequemen Couch schlafen willst .... " ich drehte mich um und ging zu einem der Fenster um hinaus zu sehen.

Als ich seine Worte hörte, fragte ich mich sofort, ob er mitbekommen hatte, dass meine Aussage zu der Nacht auf der Couch eine Lüge war. Ich folgte ihm mit meinem Blick, als er zum Fenster ging. Zugleich führte ich eine Hand zu meinem Hals, da ich gerade anfangen wollte mit meiner Kette zu spielen. Doch da war keine Kette. Und keine Kette bedeutete keinen Schutz vor Vampiren und Manipulationen. Ich ging lieber immer auf Nummer Sicher, auch bei Damon. Ruckartig stand ich auf und begann unter der Couch zu suchen.

Ich bekam natürlich mit , das sie verzweifelt nach etwas suchte. Also drehte ich mich um und sah zu ihr. "Was ist los, hast du dein Herz verloren, soll ich dir helfen zu suchen , kann der Finder es dann behalten ? " ich näherte mich dem Sofa.

Damons sarkastischer Spruch half mir nicht gerade weiter. Jedoch sah ich für einen Moment zu ihm hoch. "Nein, habe ich nicht", antwortete ich. Auf die Sache mit dem Behalten gab ich nichts. "Meine Kette ist weg." Mit diesen Worten suchte ich auch schon weiter.

"Aha." sagte ich nur und ging in die Knie, ich sog die Luft ein und folgte dem Geruch , ich wusste ja wonach ich ausschau halten mussten und nahm den sehr schwachen Geruch von Eisenkraut wahr. Die Kette war hinter das Sofa gerutscht und hatte sich geöffnet, die Kräuter lagen etwas verstreut herum. Nachdem ich die Couch nach vorne geschoben hatte deutete ich auf das Schmuckstück. "Voila, da ist das gute Stück."

Ich hörte auf zu suchen und sah stattdessen etwas verwirrt zu Damon. Innerhalb von Sekunden wusste er scheinbar, wo die Kette war und schob so die Couch nach vorne. "Und, willst du den Fund nun behalten?", fragte ich schmunzelnd und neigte meinen Kopf zur Seite.

Ich sah sie grinsend an . "Ich glaube sie passt nicht so ganz zu meinem Outfit, also darfst du sie wieder an dich nehmen." langsam trat ich einen Schritt zur Seite, damit sie besser an die Kette heran reichen konnte. "Ich glaube das du dich wohler in meiner Gegenwart fühlst , wenn du sie trägst ." murmelte ich etwas bedrückt.

Schmunzelnd beugte ich mich nach vorne, um die Kräuter wieder in die Kette zu legen und diese dann zu verschließen. Mit der Kette in der Hals sah ich ihn mit leicht zusammengekniffenen Augen an. "Denkst du, ich vertrau dir nicht?", sagte ich. Gut, eigentlich hatte er recht. Mir war wirklich wohler, wenn ich meine Kette an mir hatte.

Ich sah wie erleichtert sie war als sie das Schmuckstück wieder anlegen konnte.
"Aber du kannst sicher sein , dass ich dir nie deinen Willen genommen hätte." erklärte ich ihr mit einem betretenen Blick.

"Aber .. das merkte ich noch jetzt gerade auch", meinte ich und kniff die Augen ein wenig zusammen. "Und wieso solltest du das auch tun?" Währenddessen spielte ich mir der Kette, welche ich immer noch in der Hand hatte.

Ich zuckte mit den Schultern "Es schien ja deine Befürchtung zu sein , das ich so etwas machen könnte bei dir ." gab ich zurück. Ich öffnete und schloss meine Fäuste und trat noch einen Schritt zurück. Sie vertraute mir einfach nicht , das tat mir mehr weh , als ich zugeben wollte.